Offener Himmel 2021
2021 hat genauso verrückt begonnen, wie 2020 aufgehört hat.
Ein Virus macht uns stumm, denn Singen ist nicht erlaubt.
Wie sehr jedem einzelnen das Singen fehlt, wird einem in dieser Zeit besonders bewusst. Der Klang, die Musik, die verschiedenen Stimmen, die Gemeinschaft, das Zusammenarbeiten, zusammen lachen und zusammen weinen, alles geht nicht.
Umso überraschender war die Anfrage von der Klinik Seelsorgerin Frau Reichle vom Hegau Klinikum in Singen, ob wir sie bei der Gestaltung des „offenen Himmels“ unterstützen möchten. Wie soll das gehen? In diese Zeit? Der erste Impuls war nein, dass geht leider nicht. Der zweite Impuls OH JA nach fast einem Jahr endlich wieder singen. Der dritte Impuls ist das überhaupt erlaubt?
Frau Reichle konnte die Bedenken bezüglich der Rechtmäßigkeit schnell ausräumen, denn zum einen wäre es kein Präsentgottesdienst, sondern wir würden eine Aufzeichnung machen, die unter allen Hygienischen Auflagen durchgeführt wird. Und zur Unterstützung der Liturgie ist es erlaubt mit max. 4-5 Sängerinnen Musik zu machen.
Ok also anstatt 20 Sängerinnen jetzt nur mit 4 oder 5, ob das was wird?
Einen Umfragemail bei den Klangfarben machte also die Runde. Jeder sollte frei entscheiden ob er es versuchen möchte oder nicht. Es ist nämlich etwas ganz anderes ob man im Chor singt oder nur im Quartett. Schließlich hat sich ein Quartett aus 4 Sängerinnen (Martina, Elena, Nina und Heidi) gefunden. Jetzt erstmal eine Probe ob das auch ohne den gesanglichen Rückhalt des Chores funktioniert.
Eine Herausforderung war die Stimmenverteilung denn wir hatten 3 Sopran I und 1 Sopran II, also kein Alt. In der „Versuchsprobe“ haben wir ausgelotet was möglich ist. Überraschenderweise haben die von Joachim ausgesuchten Lieder auch mehrstimmig funktioniert. Auch wenn das französische Stück „Ensemble“ eine echte Herausforderung war. Nach der Probe waren wir zuversichtlich, dass es funktionieren würde und wir auch im Quartett & Joachim die Klangfarben gut vertreten könnten.
Die Aufzeichnung in der Krankenhauskapelle war dann nochmal etwas ganz anderes, als alles was wir bisher gemacht haben. Nicht wie vor einem Jahr der Raum voller Menschen die uns gespannt und erwartungsvoll begrüßen, stattdessen zwei Kameras, ein Tonaufnahmegerät, ein Techniker (mit Maske), Frau Reichle (mit Maske), ein leerer Raum.
Wir noch etwas unsicher, in Klangfarbenoutfit, mit roten Schuhen und zuerst natürlich auch noch mit Maske stellten wir uns mit viel Abstand zueinander auf. Kurzes Einsingen und dann ging es los. Kameras an, Ton an und….
"Offener Himmel" - Februar 2021
Bericht: HJ
Fotos und Bericht: Frau Christel Löffler
Unter 12 teilnehmenden Chören aus ganz Baden-Württemberg in der Kategorie Populäre Chormusik A-cappella, hat das Vokalensemble Klangfarben aus Gottmadingen (punktgleich auch der Chor Wireless aus Tuttlingen) einen stolzen 2. Preis erreicht.
Das ist für den Chor eine hervorragende Anerkennung an den Leistungsstand des Vokalensembles Klangfarben. Die Sängerinnen und Ihr Dirigent Joachim Brenn dürfen zur Recht stolz auf diesen großen Erfolg sein.
Wer jetzt neugierig geworden ist und die Klangfarben live kennenlernen möchte, sollte sich die nächsten Konzerttermine vormerken.
Anfahrt & Auftritt zum Landeschorwettbewerb am 19.11.2017, Fotos M. Reiling.
Noch ein Gedicht
Hey Kinder, habt ihr das auch gelesen?
Da ist doch ne Anzeige in der Zeitung gewesen.
Im Mitteilungsblatt, von dem Ort, wo ich wohn,
wo war das noch? Ach da ist es schon.
Die Klangfarben, so nennt sich dieser Chor,
sehr weiblich – es fehlen der Bass und Tenor.
Nur Damen, um es milde auszudrücken,
die mit ihrem Gesang entzücken.
Zurzeit sind sie etwas schwach besetzt,
was mich in helle Freude versetzt.
Sie suchen Mädels, so wie mich,
da meld ich mich – aber sicherlich!
Singen kann ich beim Duschen ganz gut,
na das macht mir doch schon gleich Mut.
Schnurstracks den Hörer in die Hand,
mal sehn wer da abnimmt, - Mensch bin ich gespannt.
Ein kurzes Gespräch, CD und auch Noten,
werden gebracht demnächst vom Postboten.
Nach Tagen hab ich alles in der Hand,
auf geht’s ins Abenteuersängerland!
Noten lesen, oh Gott! CD klingt ganz toll!
Ob ich da wirklich mitmachen soll?
Nach ein paar kurzen Schweißausbrüchen
und gar nicht bös gemeinten Flüchen,
kann man sagen, dass es klingt,
zumindest wenn das Playback mitsingt.
Im Bad und im Wohnzimmer und auch in der Küche,
vermischen sich Klangfarben und andere Gerüche.
Und jeder in unserem Hause kann bald,
jedes Lied, das aus dem CD-Player schallt.
Und dann ist es soweit, ich sitz, wie auf Kohlen,
-das Casting-, zum Glück sitzt da nicht Dieter Bohlen!
- Eternal flame darf ich zum Besten geben,
bitte, bitte, lasst mich leben!
Man ist mit mir doch schon zufrieden,
Halleluja, ich bin nicht ausgeschieden!
Cornelia schenkt mir ein nettes Lächeln,
nein-, man muss mich nicht aus der Ohnmacht fächeln.
Ein Stück Schokolade, „Hast du gut gemacht“,
werd` ich noch mit ´ner CD bedacht.
Probe am Dienstag, „Wir freun uns auf dich“,
„Du kommst doch?“ - Aber sicherlich!
Der erste Auftritt, am Reverse die Rose,
rutscht mir fast das Herz in die Hose.
Im Glitzeroutfit klappt echt super,
zu singen ABBA's „Super Trouper“.
Und mit Songs von „Queen“ auf der Bühne zu rocken,
frech und rotzig, fast ein bisschen zu schocken,
das haut einem um, das muss man fühlen
und das Publikum fällt fast von den Stühlen.
Doch wir singen auch sanft, berühren Herzen,
da braucht es kein´ Mondschein und keine Kerzen,
dann hält die Welt für eine Sekunde,
den Atem an für diese Stunde
dann ist es so, dass wir sind, was wir singen
und der Grund, warum ich bin bei den Farben, die klingen.
Irmtraud Münnich, unsere liebe Sängerkollegin mit der Fähigkeit,
aus Ereignissen Gedichte entstehen zu lassen.
20 Jahre Klangfarben – 20 Jahre in denen Frauen unterschiedlichen Alters gemeinsam ein bunt gemischtes Repertoire gesungen haben – mal a capella, mal begleitet, meist vom Klavier, aber zu besonderen Anlässen auch von Bass, Saxophon, Fagott, Schlagzeug, Querflöte,...
Ein reiner Frauenchor – das ist eine Herausforderung, denn irgendwie scheint ja die „Tiefe“ zu fehlen, tut sie aber nicht! Besondere Arrangements und nicht zuletzt unser breites Stimmspektrum lassen eine „Klangfarbe“ entstehen, die mittlerweile weit über den Hegau hinaus Bekanntheit gewonnen hat!
Vieles haben wir erreicht – haben 2 Chorwettbewerbe bestanden („Konzertchor“), waren in Radio und Fernsehen, können auf viele Auftritte zurückschauen, oft auch in Kombinationen mit anderen Künstlern (Gordon November,
Der etwas andere Chor, Musikverein Gottmadingen, die Dramatischen Vier,...), die uns immer wieder neu geprägt und weiterentwickelt haben. Wir haben an besonderen Orten singen dürfen und auch zu ganz besonderen Anlässen und haben dabei viel Lebenswertes miteinander erlebt. Das macht diese Gemeinschaft einzigartig!
Wie alles im Leben, so hat auch ein Chor seine „Phasen“: die SisterAct-Phase, ABBA, Queen, Mother Africa, die Zeiten in denen bestimmte Musicals ganz hip waren... und jetzt, zum 20-jährigen Jubiläum, soll es ein Mix aus all dem geben, sozusagen eine Zeitreise.
Zum 20-jährigen Jubiläum gratuliere ich dem Vokalensemble Klangfarben recht herzlich. Als Bürgermeister der Gemeinde Gottmadingen freue ich mich, einen so ausgezeichneten Chor – Träger des Singener Kulturförderpreises und vom Badischen Sängerbund als Konzertchor ausgezeichnet – in meiner Gemeinde zu haben.
Die 18 gut gelaunten Sängerinnen aus Gottmadingen und der weiteren Umgebung erfreuen mit ihrem Repertoire bei öffentlichen Auftritten und auch im privaten Rahmen in und um Gottmadingen ein breites Publikum. Für jeden, der sie nach 20 Jahren noch immer nicht kennt, wird es dringend Zeit, sich von ihren Sangeskünsten mit gefühlvollen und mitreißenden Arrangements aus den Bereichen Pop, Musical und Film, Gospel und Schlager, mitreißen und begeistern zu lassen.
Den begeisterten Sängerinnen wünsche ich, auch für die kommenden Jahre, stets viel Freude am gemeinsamen Singen, Spaß an der Musik und ein großes und begeistertes Publikum bei den Konzerten.
Wie alles begann…
Sicherlich wollen viele Leute erfahren, wie es eigentlich war - vor 20 Jahren. Gerne möchten wir es euch erzählen, ohne mit ellenlangen Daten zu quälen. Daher ganz banal:
Es waren einmal 2 Frauen an der Zahl. Dagmar und Evelyn liebten das Singen und wollten auch andere dazu bringen. So ging’s von Ohr zu Mund und Mund zu Ohr. Sagt es weiter: wir gründen einen Chor!
Die Reise begann, damals ohne Mann. Wer wagt, der kann, denn aller Anfang ist bekanntlich schwer. Wo bekommen wir einen Dirigenten her? Wer nimmt uns Frauen wohl auf? Dann nahmen die Dinge ihren Lauf.
Ganz coole Jugend Musikschule und Bambule. Die ersten Sängerinnen hatten sich verbündet, und so wurde der „Junge Chor“ gegründet. Die ersten Erfahrungen sozusagen, doch wollten wir weitere wagen. Dein und mein - ein Verein! Zusammen sein!
Gegründet mit einem freundlichen Lachen - Kornelia willst Du genauso mitmachen? Unsere Dirigentin der ersten Stunde somit ebenfalls im gemeinsamen Bunde.
- "Stimmen Vokal"?
- " Nicht ganz normal"? oder
- "Klangfarben"?
- Genial!
Das Vokalensemble Klangfarben entstand als bunter, vielseitiger Frauenverband. Ganz ohne jegliche Männervorurteile.
- Der Beweis? Wir haben Joachim als Dirigenten mittlerweile!
Vielen Dank an alle unsere ehemaligen Gründungsmitglieder, Sängerinnen und Chorleiterin, die diese Geschichte mit ihren Stimmen zum Klingen gebracht haben:
Dagmar, Evelyn, Jutta, Inge, Ingrid, Gabi, Ulla, Cornelia, Sabine, Margot, Karin, Maria, Eva, Christiane, Silke, Alexandra, Sandra, Monika, Beate, Kathrin, Bettina, Isabel, Alexandra, Stephanie, Melanie, Monja, Theresa und Claudia.
Begonnen hat die „Beziehung“ zur „Alten Kirche“ Volkertshausen mit einem Benefiz-Konzert für die Bestuhlung der 1997 noch nicht vollständig renovierten Räumlichkeit. Es war: „Liebe auf den ersten Ton“; das Ambiente, die Akkustik und das Team nahmen uns sofort für diese Location ein. Sechs weitere Konzerte in den Jahren 1999, 2002, 2004, 2006, 2009 und 2014 folgten. Jedes Mal vor ausverkauftem Haus, bei bester Stimmung dank eines sehr treuen Publikums, welches immer bereit war, sich auf ganz unterschiedliche Programme einzulassen. Wir waren schon sehr gefordert, bei jedem Konzert etwas Neues zu bieten.
Die Auftritte waren immer ein Erlebnis und große Freude für uns Klangfarben. Ob z.B. als Nonnen mit Songs aus Sister Act, afrikanischen Liedern (König der Löwen u.a.) in tollen Gewändern, ABBASongs im Glitzer-Look, nicht mal vor verwegenen Queen-Outfits machten wir Halt und immer kamen diese Kostüme zusammen mit der entsprechenden Choreografie gut beim Publikum an.
Bei den netten Ausklängen der Konzerte wurde mit dem engagierten Organisationsteam des Kulturvereins schon gleich wieder über den nächsten Auftritt gefachsimpelt. Wir kommen immer wieder gerne in die „Alte Kirche“!
Traumhafte Gartentage auf dem Riederhof
Es war eine perfekte Symbiose – ein traumhafter Bauerngarten in schönster Blüte, die Klangfarben mit ihren spitzigen Songs und ein von den Chordamen eigenhändig gezaubertes Tortenbuffet, das Tage später noch von sich reden machte.
Von 2009 bis 2012 organisierten die Klangfarben vier Mal den Gartentag bei Zita Lang auf dem Riederhof zwischen Gottmadingen und Hilzingen und jedes Jahr strömten mehr Besucher aus Nah und Fern zu diesem sommerlichen Event. Es war aber auch ein wahrer Genuss, zwischen Blumen-, Farb- und Duftkompositionen in üppig blühenden Sonnen- und Schattenbeeten auf einladenden Gartenbänkchen Platz zu nehmen, den Blick in die grüne Ferne aus Obstwiesen, Feldern und Riederbachtal schweifen zu lassen und einen Plausch mit Bekannten zu halten oder einfach die Seele baumeln zu lassen.
Doch nicht nur die Ruhe und die wunderbare Landschaft konnten die Besucher genießen, sondern auch die mitreißenden Gesangseinlagen der Klangfarben. Unvergessen sind die temperamentvollen Einlagen von Dirigenten Joachim Brenn, der z.B. beim Badezimmer-Song das begeisterte Publikum gleich einbezog oder die tollen musikalischen Einlagen der Gäste, dem Männerchor aus Diessenhofen oder dem Hilzinger Alphorn-Trio.
Riederhof mit Gartenanlage, mehr Bilder